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28.5.2023 : 18:16 : +0200

Die Trompete

Trompete, Blechblasinstrument, dessen Klang durch die Schwingung der Lippen des Trompetenspielers am Mundstück erzeugt wird. Trompeten aus großen Schneckenhäusern findet man in zahlreichen Kulturen als rituelle Instrumente. Trompeten aus Silber und Bronze mit langen, geraden Rohren, konischer Bohrung und ausladender Stürze (Schalltrichter) gab es bereits in altägyptischer Zeit. Diese ähneln Instrumenten wie der hebräischen Hasosra, der römischen Tuba und der griechischen Salpinx. Aufgrund des einfach gewundenen Rohres mit den drei Ventilen und des Kesselmundstücks erzeugt sie einen hellen schmetternden Klang. Trompeten sind vielfältig vertreten, sei es in der Blasmusik, im Jazz, im Sinfonieorchester oder auch im Posaunenchor.

Das Flügelhorn

Das Flügelhorn gehört zur Familie der Bügelhörner und ist zwischen 1820 und 1830 in Österreich entstanden. Es hat etwa den gleichen Tonumfang der Trompete, ist aber vom Klang her weicher und wird meistens in der Trompetenform gebaut, wodurch sich auch die unvorstellbare Rohrlänge von 130 cm ergibt.

Das Tenorhorn

Das Tenorhorn ist ein typisches Instrument der volkstümlichen Blasmusik. Es ist, wie das Flügelhorn, ein "weit mensuriertes Blechblasinstrument". Eigentlich ist es ein Flügelhorn in doppelter Größe (damit es tiefer klingt), das man in eine Horn-Form gebogen hat (damit es handlicher ist). Ein "Bariton" ist eigentlich genau das gleiche, nur noch ein bisschen weiter und "bassiger". Die Klassik-Form des Tenorhorns ist das "Euphonium". Es ist musikalisch absolut identisch, ist jedoch wie eine kleine Tuba geformt.

Die Tenorhörner bestimmen mit ihrem weichen, runden "Sound" den Klang der gesamten Kapelle. Nur sehr selten werden sie für rhythmische Zwecke "missbraucht"; sehr oft aber tragen sie zusammen mit den Flügelhörnern und Klarinetten die Melodie, häufig haben sie harmonische Begleitstimmen und Gegenmelodien zu spielen, und in fast jedem Stück haben sie einen eigenen Solo-Part, meistens zusammen mit den Posaunen und den Tuben.

Tenorhorn und Bariton sind in der volkstümlichen und sinfonischen Blasmusik zuhause - und dort sind sie unverzichtbar.

Tenorhornisten sitzen in der Kapelle zwar auf den hinteren Bänken, aber dort führen sie das Regiment. Es wird ein hoher Anspruch an ihre Fähigkeiten gestellt. Sowohl Präzision und Schnelligkeit, aber auch Ausdruckskraft und viel Gefühl für Melodie und Klang sind hier gefordert - kein Instrument für Faulenzer. Als Gegenleistung dürfen sie, Stück ein - Stück aus, die schönsten Melodiestimmen spielen, bei denen es einem nie langweilig wird.

Obwohl man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde, sind Tenorhörner und Baritone sehr eng mit den Posaunen verwandt - sie spielen in der gleichen Tonlage und Stimmung. Das Griffsystem ist mit dem der Trompeten identisch.

Das Waldhorn

Das Waldhorn ist der König unter den Blechblasinstrumenten. Wie schon sein Name sagt, wurde es von Jägern im Wald benutzt, um sich durch Signale miteinander zu verständigen. Das Waldhorn hat einen weichen, tragenden Klang, der weithin zu hören ist und das Wild nicht erschreckt.

Weniger wegen dem Wild, aber wegen seines schönen Klanges ist das Horn auch im Orchester unerlässlich. Wer kennt nicht den typischen Waldhorn-Sound, z.B. in Tschaikowskys "Blumenwalzer"? Das Waldhorn hat einen großen Tonumfang und ein vielfältiges Klangbild. In der tiefen Lage klingt es weich und "brummelig", im mittleren Bereich voll und majestätisch; in der hohen Lage kann ein Hornist auch scharf und "schrill" spielen.

Die Waldhörner bilden zusammen mit den Tenorhörnern und Posaunen das harmonische und rhythmische Fundament im Blasorchester. Gerade aber in der modernen sinfonischen Blasmusik gewinnen die Hörner immer mehr an Bedeutung: sie spielen Untermalungen, Gegen-Melodien, Signal-Einwürfe und übernehmen auch oft die Führungsstimme.

Das Waldhorn ist ein typisches Klassik-Instrument. Es wird oft als Solo-Instrument benutzt, ist fester Bestandteil in Sinfonie- und Blasorchestern und auch viele kleinere Bläserensembles brauchen ein oder mehrere Hörner für ihren "Sound". Hornisten können bereits ohne große Anstrengung viel zum Klang ihres Orchesters beitragen. Deshalb werden ihre vielseitigen Möglichkeiten eher sparsam, oft als besonderes i-Tüpfelchen, eingesetzt. Sie müssen manchmal etwas warten, bis ihr großer Moment gekommen ist: Dann zeigen sie, was sie können.

Die Posaune

Die Posaune ist ein sehr interessantes Instrument - und ein sehr altes: Der "Gleitzug", mit dem die Töne verändert werden, ist bereits seit dem frühen Mittelalter bekannt. Die Ventil-Technik der Trompeten und Hörner kam erst viel später. Eine Posaune ist eigentlich nur ein zusammengelegtes Rohr, dessen Vorderteil sich verschieben lässt. Auf diese Weise ändert sich die Länge des Rohres und damit auch der Ton. Mit ihrem "Zug" ist die Posaune das einzige Blasinstrument, das ein natürliches "Glissando" zuwege bringt (übergangsloses Ziehen eines Tones).

Ebenso wie die Trompeten und Waldhörner gehören auch die Posaunen zu den "eng mensurierten Blechblasinstrumenten". Das besondere an diesem Instrument ist seine natürliche Klangvielfalt: mit einer Posaune kann man klare und scharfe Töne erzeugen, dass es nur so fetzt, man kann laut und volltönend spielen, aber auch zart und gefühlvoll. Der Tonumfang reicht von der hohen Tenorlage bis hinab in die Kontra-Oktave. Damit kann die Posaune auch als Bass-Instrument eingesetzt werden.

Im Blasorchester hat der Posaunen-Satz hauptsächlich harmonische und rhythmische Parts zu spielen; in fast jedem Stück gibt es aber Solo-Passagen, in denen die Posaunen glänzen können.

Das Spielen auf einer Posaune sieht zwar ganz anders aus, als bei den anderen Blechblasinstrumenten, aber das Prinzip der Tonerzeugung ist das gleiche. Daher ist es für einen Posaunisten nicht schwer, auch Bariton oder Tuba zu erlernen.

Die Posaune ist der große Bruder der Trompete. Dementsprechend gibt es sie überall dort, wo es Trompeten gibt: Vom Sinfonieorchester über die Trachtenkapelle, Jazz- und Big Bands bis zum Rock-Bläsersatz. Stars wie Phil Collins, Tina Turner, Joe Cocker oder Marius Müller-Westerhagen machen keinen Live-Auftritt ohne ihren Bläsersatz, bestehend aus Trompete, Sax und Posaune. Der Charakter der Posaune hängt stark von dem jeweiligen Musikstil ab, der mit ihr gespielt wird. In der Militärmusik ist sie ein Führungsinstrument, in der volkstümlichen Blasmusik führt sie ein ehr zurückgezogenes Dasein, in der sinfonischen Musik ist sie ein wichtiges Harmonie- und Solo-Instrument, in der Jazz- und Rockmusik ist sie fetzig, agil und "groovy".

Die Tuba

Eine Tuba ist ein großes Instrument - das größte Blasinstrument in einer Kapelle. Deshalb gibt es nur wenige Tubisten im Jugendalter, denn eine gewisse Körpergröße und einen robusten Körperbau braucht man schon, wenn man Tuba spielen will. Ein jugendliches Nachwuchstalent braucht aber nicht traurig sein, weil er/sie für die Tuba noch zu klein ist. Für begabte Blechbläser (Trompete, Flügelhorn, Waldhorn, Tenorhorn, Posaune) ist es kein allzu großes Problem, auf dieses majestätische Instrument umzusteigen.

Bei einer Tuba muss man nicht erklären, wie sie klingt. Sie ist das unumstrittene Fundament im Blasorchester und spielt "den Bass". Das kann je nach aufgelegter Literatur sehr einfach bis höchst anspruchsvoll sein, wie bei jedem anderen Instrument auch. Für alle Bassisten ist es nützlich, sich in der Musiktheorie und in der Harmonielehre gut auszukennen. Auch eine gute Rhythmik ist wichtig, da die Tuba zusammen mit dem Schlagzeug das rhythmische Fundament im Orchester darstellt.

Längst hat auch die elektrische Bassgitarre Einzug in die Blasorchester gehalten und wird aufgrund ihrer Beweglichkeit gerne für Tanzmusik und moderne sinfonische Musik eingesetzt. Sie stellt jedoch keinen dauerhaften Ersatz für die Tuba dar, denn trotz der fast grenzenlosen Lautstärke, die ein elektrisches Instrument erzeugen kann, klingt ein Blasorchester alleine mit einem E-Bass recht mager. Erst die Tuba bringt die richtige "Fülle" und ergänzt sich mit dem E-Bass zu einer ausgewogenen Kombination.